Zink im Boden
Zink ist ein natürlicher Bestandteil des Bodens. Es gibt Böden mit geringen Anteilen an Zink und solche mit einem hohen Anteil. Zink ist in Form von Erzen in der Erdkruste mit einem durchschnittlichen Gehalt von 70 mg/kg enthalten. Das entspricht einem Anteil in der Erdkruste von 0,007 % oder 198.000.000 Mt. Verwitterung und Abtragung von Gestein, Böden und Sedimenten durch Wind und Wasser bringen kleine Zinkmengen auf natürliche Weise in Umlauf und machen es so für Pflanzen, Tiere und Meschen im Trinkwasser und in der Nahrung verfügbar – der Spurennährstoff Zink ist essenziell für die körperliche Entwicklung und verantwortlich für eine Reihe an Körperfunktionen von der Enzym- und Blutbildung bis hin zum Haarwachstum. Die menschliche Nutzung von Zink und daraus entstehende Zinkabträge spielen gegenüber den natürlichen eine weitaus geringere Rolle. Die höchsten Zinkeinträge aus menschlichem Handeln sind in der Landwirtschaft durch die Nutzung von Dünger, Mist und Gülle zu verzeichnen. Auch Zink im Abwasser von Haushalten durch die Nutzung von Körperpflegeartikeln, Pharmazeutika, Salben haben durch die Nutzung von Klärschlamm letztendlich Einfluss auf unsere Böden. Abträge von Bauprodukten haben heute keinen signifikanten Einfluss auf die Umwelt. Die Ursache für Zinkabträge von Dachflächen und von mit Zink korrosionsgeschützten Konstruktionen, der in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts als „saurer Regen“ identifizierte Niederschlag, ist aufgrund einer Vielzahl an Umweltmaßnahmen wie Entschwefelungsanlagen von Kohlekraftwerken bis zu KFZ-Katalysatoren heute nicht mehr gegeben. Infolgedessen hat sich der Zinkabtrag von Zinkflächen seit 1970 um bis zu 90% reduziert. Ablaufender Niederschlag von Bedachungen beinhaltet in der Regel weniger Zink als im Trinkwasser zugelassen.
Niederschlag wird von versiegelten Flächen an Gebäuden häufig in dezentralen Anlagen (Mulden, Rigolen, etc.) aufgefangen und dem Boden und dem Grundwasser zugeführt – eine Praxis, die dem städtischen Kleinklima, der Grundwasserregenerierung und der Entlastung von Kläranlagen dienlich ist. Der bewachsene Oberboden (kf-Durchlässigkeitsbeiwert 10-5 empfohlen [1]) einer Versickerungmulde übernimmt dabei eine Reinigungsfunktion. Für Zinkabträge bedeutet das die dauerhafte Bindung der Zinkionen in den oberen 3-5 cm [2] [3] der Bodenzone. Diese Zinkionen gelangen nur sehr eingeschränkt bis in das Grundwasser.
Einfach überprüfen, ob die Umweltqualitätsziele für Zink an Ihrem Projekt eingehalten werden. Hier den RegenwasserCheck-ZINK ausführen:www.zn-rate.com
Der RegenwasserCheck-ZINK ermittelt die Zinkemissionen an ihrem Objekt und vergleicht die Umwelteinwirkung (Immissionen) mit den behördlichen Qualitätszielen und Vorsorge- /Geringfügigkeitsschwellenwerten (GFS) für Böden und Grundwasser.
[2] Bertling, S., Odnevall Wallinder, I., Leygraf, C., and Berggren, D., “Environmental Effects of Zinc Runoff from Roofing Materials – A New Multidisciplinary Approach”, Outdoor and Indoor Atmospheric Corrosion, ASTM STP 1421, H. E. Townsend, Ed., American Society for Testing and Materials, West Conshohocken, PA, 2002
[3] gfw Wasser/Abwasser - Räumliche Verteilung der Schwermetallgehalte in den Oberböden von 35 Versickerungsmulden für Verkehrsflächenabflüsse Nils Horstmeyer, Maximilian Huber,Jörg E. Drewes, Brigitte Helmreich
Literaturverweis
“Environmental Effects of Zinc Runoff from Roofing Materials – A New Multidisciplinary Approach”, Bertling, S., Odnevall Wallinder, I., Leygraf, C., and Berggren, D.
Neue Erkenntnisse zur Deckschichtbildung von Zink an der Atmosphäre, Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik an der RWTH Aachen, Martin Babutzka, 2020